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[ 11.07.2008 ]
Favoriten dominierten beim 1. Sparkassen-Regionalcup
Andreas Jahnke blitzte am besten

Neuenhagen (rs) Von der Idee bis zur Premiere vergingen gerade einmal zweieinhalb Monate. Das Konzept des KSC Strausberg, im Vorfeld der vom 12.-25. November in Dresden stattfindenden 38. Schacholympiade mit einer attraktiven Veranstaltung für die Aktiven in der Region ein Zeichen zu setzen, fand nämlich die richtigen Partner. Und das lag ganz fraglos an der originellen Idee. Der 1. Regionalcup im Blitzschach sollte einerseits endlich einmal die besten Schachspieler aus Märkisch-Oderland bei einem gemeinsamen Turnier am Start sehen, andererseits wollte man in Zeiten knapper Kassen die Nachwuchsarbeit gezielt finanziell unterstützen. Wofür die Sparkasse Märkisch-Oderland als Namensgeber und Sponsor des Turniers wirklich ansehnliche Preisgelder für die Vereine der vier Erstplatzierten auslobte.

Da das „Königliche Spiel“ nicht gerade eine Zuschauermagnet ist, fanden die Strausberger zudem im Neuenhagener Tennis Club nicht nur einen echten Kooperationspartner, sondern auch einen Top-Termin. So wurde das Blitzturnier kurzfristig in das Rahmenprogramm des 4. RUWE-Neuenhagener Open im Tennis aufgenommen. Ein echter Schachzug, von dem schon im Vorfeld durch die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit sowohl Tennis- als auch Schachspieler gleichermaßen profitierten. „Wir sind natürlich immer offen für neue Ideen“, so der Vorsitzende des NTC 93, Volkmar Schumann.

Wie sich zeigte, wurde die Veranstaltung, an deren Eröffnung auch Neuenhagens Bürgermeister Jürgen Henze teilnahm, dann auch bestens angenommen. So folgten 16 Aktive aus acht Vereinen der Einladung nach Neuenhagen, wo sie ein ungewöhnlicher Spielort auf sie wartete. Welcher Schachspieler hat schon einmal eine Wettkampfpartie auf einem Tennisplatz ausgetragen? Dass das Wetter dann leider nach der ersten Runde nicht mehr mitspielte, weil der große Regen kam, konnte die gute Stimmung nicht trüben. Die rührigen Gastgeber vom NTC 93 hatten für diesen Fall umsichtig mit einer „Schlechtwetter-Variante“ vorgesorgt. Die restlichen Vorrundenbegegnungen sowie die anschließenden K.O.-Runden konnten jedenfalls problemlos im schönen Klubheim ausgetragen werden. Und so überzeugte sich so mancher Tennisspieler bei einer kurzen Stippvisite davon, dass Schach durchaus ein harter Sport ist und schnelles Reagieren wie im Tennis absolut angesagt ist. Standen den Aktiven in der Vorrunde jeweils fünf Minuten für eine Partie zur Verfügung, so waren es dann ab Viertelfinale eine mehr für den Weißspieler, wobei der allerdings in jedem Fall gewinnen musste, während dem Schwarzspieler bereits ein Unentschieden zum Weiterkommen reichte.

Was den spannenden Turnierverlauf angeht, so taten sich die Favoriten Anfangs mehr als schwer. Die amtierende Deutsche Einzelmeisterin in der Altersklasse U16 Bo Penne vom USV Potsdam begann sogar in der Vorrundengruppe A mit zwei Niederlagen und konnte bei Punktgleichheit erst über die beste Wertung das Viertelfinale erreichen. Doch in der K.o.-Runde waren sie dann voll da, denn für ihre Gegnerin Mandy Barna, Leiterin des Leistungsstützungspunktes aus Eberswalde, kam im Viertelfinale schon nach gut zwei Spielminuten das Aus, und auch der Neuenhagener Harald Habermann musste im Halbfinale die Überlegenheit der 15-Jährigen neidlos anerkennen, die im September für Deutschland bei den Jugendeuropameisterschaften in Herceg Novi (Montenegro) starten wird. Lediglich der Rüdersdorfer Andreas Jahnke, der kürzlich bei den deutschen Blitzeinzelmeisterschaften der Gehörlosen die Bronzemedaille errang, war dann im Finale doch noch eine zu große Hürde für Bo.


Am Ende hatten sich also die beiden Favoriten durchgesetzt, aber der eigentliche Gewinner des 1. Sparkassen-Regionalcups sind ganz sicherlich die Nachwuchsspieler aus den drei Vereinen der vier Erstplatzierten. Die konnten sich übrigens über Buchpreise aus dem renommierten Schachbuchverlag Edition Olms freuen.

Bei einer kurzen Manöverkritik waren sich nach insgesamt drei kurzweiligen Stunden Spielzeit Gastgeber Volkmar Schumann und Turnierorganisator Raymund Stolze vom KSC Strausberg einig, im kommenden Jahr in jedem Fall erneut gemeinsam an den Start zu gehen. Ein neues Highlight, das die beiden Macher dabei schon mal andachten, könnte dann ein attraktives Match im Schach-Tennis sein...

Ergebnisse des 1. Sparkassen-Regionalcups im Blitzschach:
Vorrunde, Gruppe A: 1. Nagler (SC Rochade Müncheberg) 5,5 Punkte, 2. Jahnke (SV Glück auf Rüdersdorf) 4,5, 3. Penne (USV Potsdam), 4. Habermann, 5. Schlömer (beide SV Rot-Weiß Neuenhagen) alle 4, 6. Werk (SV Glück Auf Rüdersdorf), 7, Degebrodt beide 3, 8. Meyer (beide KSC Strausberg) 0. Gruppe B: 1. Fehrmann (TSG Rot-Weiß Fredersdorf) 6, 2. Barna (SV Motor Eberswalde) 5, 3. Jäger (SKV Bad Freienwalde), 4. Beran (SV Rot-Weiß Neuenhagen), 5. Siegler (SV Motor Eberswalde) alle 4, 6. Walther (SV Glück auf Rüdersdorf), 7. Gehrke (SC Rochade Müncheberg) beide 2, 8. Arlt (TSG Rot-Weiß Fredersdorf) 1. Viertelfinale: Fehrmann–Habermann, Penne–Barna, Jahnke–Jäger alle 1:0, Nagler–Beran ½. Halbfinale: Penne–Habermann, Jahnke–Beran jeweils 1:0. Spiel um Platz 3: Habermann–Beran ½. Finale: Jahnke–Penne 1:0.

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