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[ 10.11.2008 ]
Wenn harte Arbeit ihre Früchte trägt
Bei der Rückkehr der TeamGym-Mannschaft des KSC Strausberg sah man trotz der zurückliegenden anstrengenden Fahrt von Gent nach Hause nur fröhliche Gesichter. Und zum Strahlen haben die 13 jungen Damen und ihre Trainerin Cornelia Schröder auch allen Grund: Denn sie gehörten zu den sechs besten Mannschaften bei der TeamGym Europameisterschaft in Belgien und durften somit am Finale teilnehmen. Noch bei der letzten EM vor zwei Jahren in Ostrava (Tschechien) waren sie mit ihrem 15. Platz ganz zufrieden gewesen, trainierten die vergangene Zeit jedoch sehr hart, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Und es hat sich eindeutig gelohnt. „Über einen Finalplatz hat wohl keiner von uns ernsthaft nachgedacht“, sagt Stephanie Krüger, „wir wollten einfach nur das zeigen, was wir wirklich können und dann sehen, wo wir landen.“ Eigentlich hatten die Mädchen vor am Freitag einen sauberen Wettkampf abzuliefern und am Samstag mit ihren nachgereisten Eltern die besten Mannschaften im Finale bewundern zu können, daher war die Überraschung umso größer, dass sie sich selbst mit den Besten messen durften. Ihr zweites Ziel, die deutsche Konkurrenzmannschaft aus Chemnitz-Altendorf zu besiegen, gelang mit großem Abstand. Die Chemnitzerinnen belegten wie vor zwei Jahren den elften Rang und hatten in jeder Disziplin das Nachsehen, auch auf der Bodenfläche. Die Wertungen der Mannschaft aus Sachsen waren dort bisher immer höher gewesen, als die der Strausbergerinnen, doch diesmal nicht. „Dass wir am Boden mehr Punkte haben als Chemnitz ist für uns schon ein persönlicher Sieg und der Beweis, dass Ausdauer und Fleiß sich gelohnt haben“, meint Andrea Schröder. Sie selbst wollte vor zwei Jahren ihre Karriere im TeamGym auf Eis legen, so wie es einige andere Teammitglieder taten, aber sie wurde von der Mannschaft zu einer weiteren Teilnahme an der EM überredet und hat so viel Freude daran entwickelt, dass sie es auch jetzt nicht mehr aufgeben möchte.

„TeamGym ist ein Mannschaftssport, bei dem alle zusammenhalten müssen, sonst funktioniert es nicht“, erklärt Michelle Müller, „und wir sind in diesen zwei Jahren so fest zusammengewachsen, dass es schwer fallen davon Abschied zu nehmen, weil einige von uns nach diesem Schuljahr ins Ausland gehen oder woanders studieren.“
Das sind auch Gründe dafür, warum sich die Damenmannschaft aus Chemnitz, das Mixteam aus Frankfurt (Oder) und die Männermannschaft aus Landshut auflösen. „Es ist schade, dass die diese Sportart so sehr zurückgeht, denn sie macht unheimlich Spaß und fördert das Gemeinschaftsgefühl“, sagt Jennifer Kipping. „Das hat man auch gemerkt, als beim Wettkampf bei ein oder zwei Leuten etwas schief gelaufen ist“, fügt Nadine Gramer hinzu, „die haben sich dann Vorwürfe gemacht, die Mannschaft enttäuscht zu haben. Das hat sich dann aber schnell wieder gelegt, als alle ihnen gesagt oder gezeigt haben, dass das nicht schlimm ist, weil jedem mal ein Fehler unterlaufen kann. Dafür ist jemand anderes dann umso besser gesprungen, das gleicht sich dann aus.“ Trotz einiger kleiner Patzer am Freitag erreichte die deutsche Mannschaft das von den nordischen Ländern dominierte Finale und nahm sich vor am Samstag noch einmal alles zu geben, um das Publikum zu beeindrucken und sich neben den Top-Favoriten behaupten zu können.

Diejenigen, bei denen im ersten Durchlauf nicht alles wie geplant funktioniert hatte, bekamen nun eine erneute Chance ihr Können unter Beweis zu stellen. Obwohl die gezeigten Leistungen in Finals stets strenger bewertet werden als in den Qualifikationen, steigerten sich die Strausbergerinnen in ihrem Endergebnis noch einmal und waren deshalb mit ihrem sechsten Platz mehr als zufrieden.

Den ersten Rang belegte, wie erwartet das schwedische Team, den zweiten die Mannschaft aus Island und auf Rang drei landete Dänemark. Bei den Mixteams platzierte sich Dänemark ganz oben auf dem Siegerpodest, während sich die Mannschaft aus Frankfurt (Oder) den 18. Rang erturnte. Bei den Männern gewann ebenfalls das dänische Team, wobei die Herren aus Landshut den sechsten Platz im Finale belegten.

Doch nicht nur bei den Wettkämpfen hatten die Frauen aus Brandenburg viel Spaß: Die Mannschaft wohnte während dieser in einem gemieteten Ferienhaus auf einem Bauernhof, wo des Morgens das Krähen des Hahns weckte und sie gemeinschaftlich kochten und hinterher aufräumten. Am letzten Abend bot sich beim Bankett dann noch einmal die Möglichkeit mit anderen Sportlern in Kontakt zu treten oder einfach nur gemeinsam zu tanzen und Spaß zu haben.

Dies alles wäre ohne die zahlreichen Sponsoren gar nicht möglich gewesen, deshalb bedanken sich die Damen herzlich bei der Sparkasse Märkisch-Oderland, der Autowelt Barnim, der Trockenbaufirma Behm, der EWE, dem Montagedienst Kaspruk, dem Vermessungsbüro Kalb, der Rechtsanwaltskanzlei Brause, der Strausberger Wohnungsbaugesellschaft GmbH und bei der Menden Buchstaben GmbH. Für die Mannschaft des KSC war diese EM auf jeden Fall ein Erlebnis, dass sie nicht so schnell wieder vergessen werden und als nächstes Ziel haben sie sich bereits die EM in zwei Jahren gesteckt. Von daher wünschen wir ihnen weiterhin so viel Erfolg und vor allem Spaß, denn Lachen beim Training gehört in Strausberg einfach dazu.

Laura Kuhlig


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